Dichtheitsprüfung - RST - Rund um Service Terner - Kassel

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Kanalbau

Die Dichtheitsprüfungen aller Abwasserleitungen, auf Privatgrund oder als Gewerbetreibende Einheiten, dürfte für die meisten etwas teurer werden. Laut der Verordnung gilt ab 2012 ein neues Gesetz zum Gewässerschutz. Grundlegendes Anliegen des Staates dabei ist Vorsorge zu treffen um alte oder beschädigte bzw. kaputte Ableitungen zu erkennen und einer baldigen, eventuell sogar sofortigen Erneuerung zuzuführen. Genaue Fristen bei Erkennung variieren zwischen 12 bis 24 Monaten.

Geschätzte Kosten für die Anschließer (Eigentümer):

- Reinigung Grundleitung ca. 300,00 EUR
- TV-Inspektion Grundleitung (Ansatz: 3 Stunden)

- Neuverlegung eines Anschlusskanals DN 150 in offener Bauweise ca. 300 - 400 EUR/m

- Einziehen eines Inliners in eine Leitung bis DN 150 unter der Bodenplatte über sog. Kopflöcher (grabenlose Bauweise) ca. 120 - 200 EUR/m

- Erstellen und Wiederverschließen von Kopflöchern ca. 400 - 600 EUR/Stück

Im Einzelfall können hier natürlich auch viel höhere Kosten dem Eigentümer entstehen.

Bitte beachten Sie dabei das nicht oder nicht fristgerecht durchgeführte Dichtheitsprüfungen als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Dies ist in den jeweiligen Satzungen geregelt. Die Geldbuße kann in solchen Fällen bis zu 50.000 Euro betragen.

4.
Was ist beim AWW vorzulegen ?

Ein bestandenes Dichtheitsprüfprotokol:

1. mit Angabe des Prüfverfahrens

2. Mit Angaben zum Gebäude (Bestand oder Neubau) und ob es sich in einer Wasserschutzzone befindet.

3. mit Unterschrift und Datum des Sachkundigen gemäß der veröffentlichten Liste des MUNLV zum Zeitpunkt der Prüfung

* Vorlage spätestens 1 Monat nach bestandener Prüfung


Ein bestandenes Dichtheitsprüfprotokol:

1. mit Angabe des Prüfverfahrens

2. Mit Angaben zum Gebäude (Bestand oder Neubau) und ob es sich in einer Wasserschutzzone befindet.

3. mit Unterschrift und Datum des Sachkundigen gemäß der veröffentlichten Liste des MUNLV zum Zeitpunkt der Prüfung

* Vorlage spätestens 1 Monat nach bestandener Prüfung

* innerhalb der nächsten 4 Monate nach nicht bestandener Dichtheitsprüfung ist eine Sanierung durchzuführen und die Dichtheit nachzuweisen.


5.
Im allgemeinen können zwei verschiedene Methoden bei der Dichtheitsprüfung eingesetzt werden.

Methode zu 1. Prüfung mit Wasser

Methode zu 2. Prüfung mit Luft

6.
Bevor man die eigentliche Kamerauntersuchung oder Dichtheitsprüfung durchführen kann, muss die Grundleitung bzw. der Grundkanal gereinigt werden. Bei verschmutztem zustand ist eine ordnungsgemäße und klar sichtbare Kamerauntersuchung nicht möglich. Die Gefahr durch Verunreinigung, welche natürlich im Grundkanal gegeben ist, Veränderungen oder Beschädigungen zu übersehen ist dabei sehr groß. Zum Beispiel könnten Haarrisse nicht erkannt werden weil diese durch Ablagerungen verdeckt sind.

Die vorhergehenden Reinigungsarbeiten werden in der Regel über die Revisionsöffnungen und oder Schächte im oder beim Haus ausgeführt. Die TV-Untersuchung erfolgt nach der Grundreinigung, weil sich dann der Kanal in einem sauberen Zustand befindet.
Der Zustand der Ableitungen sowie eventuell vorhandene Schäden können jetzt gesehen, erkannt und aufgezeichnet werden.
Nach der Kamerabefahrung wird diese ausgewertet und in einem entsprechenden Kameraprotokoll Ihnen ausgehändigt.
Außerdem wurde die Kamerabefahrung aufgezeichnet mittels eines DVR-Rekorders (digitaler Videorekorder), Sie bekommen diese Aufzeichnung je nach Wunsch als VHS Video, auf CD-Rom oder mittlerweile verbreiteter als stick für Ihren Rechner/Computer.

7.
 Sollten sich während der optischen Kanalinspektion (Kamerabefahrung) Rohrschäden zeigen, welche für den Austritt von Schmutzwasser verantwortlich sind, muss hier in jedem Fall eine Sanierung der Schäden erfolgen.
Nach durchgeführter Sanierung wird eine abschließende Dichtheitsprüfung mit Prüfprotokoll für Ihre Gemeinde durchgeführt.

8.
Bei der Druckprüfung mit Wasser wird die Grundleitung bzw. der Grundkanal an seinem tiefsten Punkt mit einer pneumatischen Rohrblase verschlossen.

Eine Messsonde wird nun am höchsten Punkt im Rohrleitungssystem installiert und an eine digitale Messtechnik (Rechner/Computer) angeschlossen. Danach wird das Rohrleitungssystem mit Wasser geflutet. Jetzt beginnt der 15 minütige Prüfprozess. Nun kann exakt Anhand der digitalen Prüfdaten festgestellt werden, ob das Rohrleitungssystem in der vorgegebenen Zeit in der Lage war, einen bestimmten vom Rohrmaterial abhängigen Wasserverlust nicht zu überschreiten. Verliert er zuviel Wasser gilt er als undicht und muss saniert werden.    

9.
Bei der Druckprüfung durch Luft wird der Grundkanal komplett durch pneumatische Rohrblasen abgesperrt.
Mit Hilfe eines Kompressors wird ein errechneter Luftdruck zwischen den eingesetzten Prüfblasen aufgebaut.
Wie bei der Prüfung mit Wasser befinden sich nun Messsonden in der Grundleitung die nun ihrerseits an einen Rechner/Computer angeschlossen sind.
Auch hier darf über einen festgelegten Zeitraum nur eine bestimmte Menge an Luft entweichen.
Wird der berechnete Druckabfall überschritten, gilt die Grundleitung als undicht und muss saniert werden.   

Laut Verbraucherzentrale (2015):
Die Ausgaben für eine Dichtheitsprüfung liegen laut Verbraucherzentrale bei einem Einfamilienhaus zwischen 300 und 500 Euro. Sie hängen unter anderem von der Länge der Leitungen ab, aber auch von der Zugänglichkeit der Kanäle und Schächte. Die Kosten können als steuerermäßigende Handwerksleistungen geltend gemacht werden. Das entschied der Bundesfinanzhof.

 
 
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